Research Article

Ein Museum für das 21. Jahrhundert
Wie Sozialität die Kunstrezeption beeinflusst und welche Herausforderungen dies für die kuratorische Praxis mit sich bringt

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Zusammenfassung

In den letzten fünfzig Jahren erfuhren (Kunst-)Museen eine wachsende Beliebtheit, was sich in einer steigenden Zahl neuer Institutionen zeigt, aber auch in einer rasant wachsenden Besucherzahl. Damit einhergehend wurden die Forderungen nach einer Öffnung der (Kunst-)Museen lauter, die sich unter anderem in der Kenngröße „Anzahl der Besuche“ niederschlägt. Ein Blick in den Diskurs der museums studies zeigt jedoch, dass dieser Wandel nicht ohne Kritik bleibt. Hauptargument der Kritiker ist, dass aufgrund der Besuchermassen eine veränderte „Besucherkultur“ zu einer „Disneyfizierung“ der Museen führt.

Der Beitrag untersucht diesen historischen Streit mithilfe neuester Technologien. Eingesetzt wurden im Kunstmuseum St. Gallen die exakte Positionsortung der Besucher, die Erhebung von physiologischen Daten, die Messung der Verweildauern, als auch das Instrument der Eingangs- und Ausgangsbefragungen. Mithilfe der Triangulation der so erhobenen Besucherdaten konnte gezeigt werden, dass Museumsbesucher, die sich während ihres Besuchs unterhielten, als auch Besucher, die in Begleitung die Ausstellung begingen, signifikant unterschiedliche Einschätzungen der Werke und des Ausstellungsbesuches vornahmen, aber auch signifikant unterschiedliche ästhetische Erfahrungen gemacht haben. Ausgehend von dieser empirischen Grundlage gibt der Beitrag Kuratoren und Ausstellungsmachern Hinweise zur Ausstellungsgestaltung.

Schlagworte

2012
Zukunft Publikum

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