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Darwin in der Oper?
Ein evolutionstheoretischer Blick auf Kultur
Zusammenfassung
Traditionell findet der evolutionstheoretische Diskurs in den Kunst- und Kulturwissenschaften im deutschsprachigen Raum nur wenig Resonanz. Nahezu reflexartig wird das Schlagwort „Biologismus“ angebracht und damit die Theorie als unbrauchbar oder reduktionistisch disqualifiziert. Der Beitrag nimmt diese Kritik auf und entfaltet zunächst allgemein eine Perspektive auf wissenschaftliche Theoriebildung. Der Beitrag argumentiert, dass diese zumeist als Differenzierung entlang binärer Schematisierungen angelegt sind wie beispielsweise Affirmation/Kritik. Auch die Evolutionstheorie arbeitet mit solch einer Differenzierung in Form von Variation/Selektion. Theorien sind demnach weder wahr noch unwahr, sondern bieten Beobachtungsinstrumente entlang spezifischer Differenzierungen.
Mithilfe der Differenzierung Variation/Selektion wird die Entstehung von Kultur beobachtet und danach gefragt, ob Kultur tatsächlich ein der Natur Gegenüberstehendes sei oder nicht vielmehr ein Teil der Natur, ein „Epiphänomen der Natur“. Welche Rolle die Kunst dann gegenüber der Natur spielt und wie sie evolutionstheoretisch gefasst werden kann, wird im letzten Teil des Beitrages diskutiert. Der Beitrag trägt zur Theoriebildung eines Verständnisses von Kunst und Kultur bei, das zwar nicht gängigen kultursoziologischen Erklärungen folgt, zu diesen jedoch durchaus anschlussfähig ist.
Schlagworte
2010
Theorien für den Kultursektor
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