Einführung
Creative Cities off the Beaten Path
Dieses Heft nimmt theoretische Ansätze und Konzepte in den Blick, die Diskurse, Forschung und kulturpolitische Maßnahmen zur Entwicklung kreativer Städte bisher geprägt haben, und eröffnet Perspektiven auf Kreativität jenseits des Mainstreams. Die Beiträge reflektieren verschiedene Kreativitätsbegriffe und -narrative kritisch, untersuchen die Potenziale und negativen Effekte von Kreativität als kulturpolitischem Instrument, und nehmen Städte und Regionen in den Blick, die im vermehrt aus angelsächsischer Perspektive geführten Kreativitätsdiskurs häufig wenig Beachtung finden. Für eine Auseinandersetzung mit kreativen Städten bietet das Heft sowohl Einblicke in grundlegende Theorien und nützliche Methoden, als auch neue Ideen und Positionen, um die Rolle von Kreativität in Theorie und Praxis zu überdenken und weiterzuentwickeln.
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0101
Planung kreativer Städte: Überlegungen zu einem Trend
“Best Essay” Award 2020Essay
Zusammenfassung
Der internationale Anstieg lokaler Kulturkonzeptionen mit Fokus auf die Entwicklung „kreativer Städte“ ist besonders vor dem Hintergrund zwischenstaatlicher Organisationen wie der UNESCO bemerkenswert, die die Nutzung von Kreativität zur städtischen und wirtschaftlichen Wiederbelebung vorantreiben. Dieser Essay legt einige Widersprüche und Unebenheiten der konzeptuellen und politischen Grundlagen solcher Kulturplanungsinitiativen offen und diskutiert, inwiefern sich diese im Bruch zwischen Kulturkonzeption als Versprechen und Kulturkonzeption als strategische Handlung lokaler Regierungen niederschlagen. Deutlich wird hierbei, dass städtische Kulturkonzeptionen und die dahinterliegende, implizite Agenda im Hinblick auf die tatsächliche Schaffung innovativer Ansätze zur Förderung verschiedener städtischer Alltagskulturen neu gedacht werden müssen.
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0102
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Zusammenfassung
Vor dreißig Jahren entstand das Konzept, das Kultur und Stadt auf verschiedene Art verbindet. Die Rede ist vom Konzept der kreativen Stadt, die aus den Kreativ- und Kulturindustrien entstanden und von hauptsächlich angelsächsischen Autoren und Autorinnen verbreitet wurde, die davon ausgehen, dass die Zukunft von Städten von menschlichem Können und Kreativität abhängt. Der Beitrag fasst einige dieser Ansätze zusammen und gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung des Konzeptes der kreativen Stadt entlang dreier Leitlinien: Erstens entlang der Vorstellung von Kreativität als Stadtentwicklungsinstrument (LANDRY 2012; BAYCAN-LEVENT 2010; UNCTAD 2008), zweitens im Zusammenhang mit kreativen Handlungen und Kreativindustrien (FLORIDA 2004; MERKEL 2008; MILES/PADDISON 2005), und drittens mit Blick auf Städte, die ihre Attraktivität für Kreative und kreative Praktiken herausstellen (MILES/PADDISON 2005; PRATT 2008; SCOTT 2006).
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0103
Research Article
Zusammenfassung
Dieser Beitrag untersucht, wie sich verschiedene Formen jugendlicher Initiativen in Underground-Musikszenen zu langjähriger Expertise in diesen Szenen und schließlich zu do-it-yourself (DIY) Berufen weiterentwickeln. Zunächst wird der Blick auf portugiesische Punkmusiker, ihren Umgang und ihre Erfahrung mit der DIY-Kultur sowie Formen der Netzwerkbildung und Kompetenzentwicklung geworfen. Anschließend zeigt eine jüngst in verschiedenen Underground-Musikszenen Brasiliens durchgeführte Studie die Relevanz von DIY in der Annäherung zweier unterschiedlicher musikalischer, gesellschaftlicher und geographischer Welten. Zusätzlich zu einem nicht anglozentrischen Blick auf kreative Städte bringt dieser Fokus auf Underground-Musikszenen frischen Wind in die Analyse von Kreativität abseits von Mainstream Kulturindustrien.
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0104
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Zusammenfassung
Dieser Beitrag vergleicht Großveranstaltungen zweier mexikanischer Städte mit Weltkulturerbe-Status. Das Festival Internacional Cervantino in Guanajato steht beispielhaft für eine mexikanische Region, die ihre spanische Vergangenheit als Bestandteil ihres Identitätsdiskurses zelebriert. Oaxaca wiederum ist für das indigene traditionelle Festival Guelaguetza bekannt, dessen Vorläufer 500 Jahre zurückreichen. Mit einem Fokus auf kulturellen Wandel und Nachhaltigkeit, Tourismus, Identitätserzählungen und städtisches Themenmanagement kombiniert die Analyse Perspektiven und Me-
thoden aus der Anthropologie und Stadtforschung. Die Ergebnisse zeigen prägnante Unterschiede zwischen den beiden Festivals auf, die sich u.a. auf antagonistische Identitäten (indigene vs. spanische) zurückführen lassen. Diese Spannungen sind nicht nur für Mexiko, sondern auch weitere Teile Lateinamerikas charakteristisch, wo die Vereinigung verschiedener Kulturen ein anhaltender Prozess ist.
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0105
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Zusammenfassung
Die Stadt Karaganda wird in diesem Beitrag als exemplarischer Fall des in Kasachstan vorherrschenden Verständnisses und Umgangs mit kreativer Stadtentwicklung und Kulturpolitik analysiert. Zwar gab es in Kasachstan seit der Auflösung der Sowjetunion erste (kultur)politische Ansätze zur Erhöhung der Attraktivität, Bekanntheit und Lebensqualität einiger Städte, allerdings wurden diese bisher nicht zu einem allumfassenden Modernisierungsprozess zusammengeführt. Dies lässt sich dadurch erklären, dass weder die Zivilgesellschaft, noch genügend Unternehmen in das Wachstum des Tourismussektors eingebunden wurden und die Entscheidungen über Förderungen stark von einem zentralen Regierungsorgan abhängen. Obwohl die (kultur)politischen Akteure bereits Konzepte für kreative Städte erarbeitet haben, scheitert die Umsetzung an einer kohärenten Strategie und der Unfähigkeit, Inhalte an Stadtentwickler zu kommunizieren. Auf Basis der Ergebnisse der Fallstudie werden einige Instrumente und Modalitäten zur Verbesserung von Stadtentwicklungsprozessen vorgeschlagen.
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0106
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Zusammenfassung
Obwohl Pretoria sich schnell zu einem bekannten touristischen Anzugspunkt entwickelt hat, ist die Stadt vor allem Machzentrum der südafrikanischen Regierung und Sitz des Staatspräsidenten. Neben anderen Gebäuden und emblematischen historischen Denkmälern fungieren die Union Buildings in Pretoria als kulturelle Orte, die Pretoria als kreative Friedensstadt auszeichnen. Die 1910 fertiggestellten Gebäude wurden zur Erinnerung an die „Einheit“ südafrikanischer Völker während der Apartheid gebaut. Der Gebäudekomplex repräsentiert in zahlreichen seiner Artefakte südafrikanische Geschichte und Kultur der Vergangenheit und weckt das Nationalbewusstsein der Gegenwart. Dieser Beitrag ist eine kritische Würdigung von Pretoria als kreativer Stadt mit prächtiger, metaphorischer Architektur. Noch wichtiger jedoch befragt der Beitrag die Union Buildings und ihre zahlreichen Kunstwerke im Hinblick auf ihre anhaltende Relevanz als Ort der Vereinigung im Südafrika der Post-Apartheid.
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0107
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Zusammenfassung
Dieser Essay diskutiert zunächst, ob die transsilvanische Stadt Cluj tatsächlich als „post-industrielle“ Stadt charakterisiert werden kann, oder ob ihre Weiterentwicklungsstrategien eine solche Einordnung zumindest in absehbarer Zukunft erlauben. Anschließend werden einige Faktoren herausgestellt, die aktuellen ambitionierten und zukünftigen, nicht weniger ambitionierten Stadtentwicklungsprojekten zugrunde liegen. Zuletzt wird der Zusammenhang zwischen Post-industrialismus und der Entstehung relevanter Kreativindustrien erläutert, um die Rolle der Kreativindustrien in der neuen post-industriellen Wirtschaftsdynamik von Cluj zu erklären.
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0108
Research Article
Zusammenfassung
Ausgehend von den Anforderungen an Studiengänge des Studienakkreditierungsstaatsvertrags und sich verändernden Berufskonzepten von Musikern, erfolgte eine hypothesengeleitete Dokumentenanalyse der Studienpläne, Studien- und Prüfungsordnungen und Modulordnungen künstlerisch-(orchester)instrumentaler Studiengänge der deutschen Musikhochschulen. Der Anteil berufsfeldorientierter, nicht musikalischer Fächer für BA und MA Studiengänge machte weniger als 2 % der Leistungspunkte aus. Konkrete Berufsbezüge der Studienziele bedeuteten dabei nicht zwingend ein anderes Fächerangebot. Der international beobachtbare Trend zu Portfoliokarrieren wurde von den untersuchten Curricula nur bedingt abgebildet. Es wird gefolgert, dass Studierende weiterhin nicht ausreichend in künstlerisch-beruflichen Entwicklungen, die über traditionelle Berufsauffassungen hinausgehen, gefördert werden.
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0109
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0110
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0111
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0112
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0113
Book Review
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0114
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0115
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0116
Book Review
Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0117
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Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik 2020 (1)
doi 10.14361/zkmm-2020-0118
© 2024, Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik
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