2021 (2)
Transformation und Umbrüche: Auswirkungen von Krisen und Konflikten auf Kunst und Kultur

Constance DeVereaux / Steffen Höhne / Martin Tröndle / Anke Schad-Spindler / Tal Feder (Hg.)

245 Seiten

ISBN 978-3-8394-5390-2

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44,99€

Die aktuelle Ausgabe kann beim Verlag bezogen werden.

Einführung
Transformation und Umbrüche: Auswirkungen von Krisen und Konflikten auf Kunst und Kultur

Diese Ausgabe befasst sich mit den Auswirkungen politischer Umwälzungen und gesellschaftlicher Transformationsprozesse auf die Bedingungen für kulturelle Produktion, Verbreitung, Bildung, Politik und Management.

Der Wechsel von einer politischen Partei zur anderen, selbst wenn er durch legitime politische Prozesse erfolgt, kann den Unterschied zwischen Finanzierung und fehlender Finanzierung, restriktiver und liberaler Politik oder Meinungsfreiheit und Zensur bedeuten. Die Umwälzungen von 1989 in Ost- und Mitteleuropa sind ein Beispiel unter vielen anderen. Die aktuellen Umwälzungen in vielen Ländern verändern auch Kulturmanagement und Kulturpolitik, weil die künstlerische Autonomie gefährdet oder bereits eingeschränkt ist und damit das Potenzial vorhanden ist, das kulturelle Feld grundlegend neu zu ordnen. Die Beiträge untersuchen Beispiele von politischem Umbruch und sozialem Wandel, die sich deutlich auf die Künste ausgewirkt haben.

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Inhalt
  • Editorial

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0201

    • Zusammenfassung

      Auf welche Weise die Förderung von Kunst und Kultur zur Krisenprävention und Stär- kung der sozialen Kohäsion beitragen kann, untersucht der Artikel am Beispiel des Pro- jekts Donko ni Maaya der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Mali (01-12/2020). Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Förderung junger Kul- turakteure und Kulturakteurinnen sowie der malischen Jugend, die in ihrer Rolle als „Agents of Change“ fokussiert werden. Das methodische Vorgehen beruht auf 27 quali- tativen Interviews. Das Ergebnis der Analyse sind 15 qualitative Indikatoren, welche die Wirkung von Kunst und Kultur im Hinblick auf fünf Kategorien zeigen: (1) Schaffung von Alternativen zu extremistischen Positionen, (2) Stärkung von Jugendlichen als „Agents of Change“, (3) Förderung einer positiven und aktiven Rolle von Jugendlichen bei der Bekämpfung von Extremismus, (4) Stärkung von gesellschaftlicher und politi- scher Teilhabe sowie (5) Stärkung des sozialen Zusammenhalts.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0202

    • Zusammenfassung

      Politische Parteien in Ghana haben in den letzten Jahren ihre Visionen, Ziele und Strategien in Manifesten präsentiert, die bei der Stichwahl zu den Parlamentswahlen 2016 veröffentlicht wurden und Versprechen für verschiedene Wirtschaftsbereiche enthielten. In diesem Beitrag analysiere ich die Manifeste der beiden führenden politischen Parteien, des National Democratic Congress (NDC) und der New Patriotic Party (NPP), in Bezug auf die kreativen Künste. Mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse werden die kulturpolitischen Versprechen der Parteien untersucht. Im Ergebnis zeigt sich eine Mischung aus expliziten und impliziten politischen Maßnahmen, bei denen unklar bleibt, wann und wie diese umgesetzt und finanziert werden.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0203

    • Zusammenfassung

      Im Zuge der sogenannten europäischen Flüchtlingskrise 2014-2015 initiierten und unterstützten Kulturschaffende, -institutionen sowie -förderer viele Kunstprojekte mit dem Ziel, Integration durch einen breiteren Zugang zum kulturellen Leben zu fördern. Dabei steht die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch kulturelle Teilhabe auch auf der politischen Agenda der Schweiz. Bisherige Studien fokussierten insbesondere die Ergebnis- und Wirkungsebene solcher gesellschaftlichen Ziele; jedoch fehlt es weitgehend an einer organisationalen Analyse. Gegenstand dieser Studie ist die Untersuchung einer Flüchtlings-Theaterorganisation mit dem Ziel, zu einem vertieften Verständnis für partizipatorische Projekte und Organisationen, die Kunst und kulturelle Aktivitäten als Medium für das Erreichen gesellschaftlicher Integration nutzen, beizutragen. Mithilfe von ‘resource-based thinking’ wird analysiert, wie letztere initiiert und erhalten werden und wie (im)materielle Ressourcen zur Zielerreichung gebündelt und transformiert werden Daran anknüpfend werden die Implikationen für Kulturmanagement und -politik reflektiert.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0204

    • Zusammenfassung

      Im Kontext der postjugoslawischen Region stehen Kunst- und Kulturorganisationen im zivilen Sektor immer noch vor der Herausforderung, Nachhaltigkeit zu erreichen, zumal Kritik am dominanten Wertesystem Teil ihres gesellschaftlichen Engagements ist. Unzureichende finanzielle und organisatorische Bedingungen für die Arbeit der unabhängigen Kulturszene sind die treibende Kraft für ihr Engagement in der Kulturpolitik und im politischen Handeln, vor allem durch intensive kollaborative Plattformen und taktische Netzwerke, die die kritische Funktion der Kultur in der gesellschaftlichen Produktion fördern soll. Anhand von zwei Beispielen taktischer Netzwerke, eines aus Serbien, das andere aus Kroatien, werden unterschiedliche Verwendungen des strategischen Essentialismus (nach Gayatri Spivak) diskutiert sowie die Folgen dieser Strategien für Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit von taktischen Netzwerken aufgezeigt.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0205

    • Zusammenfassung

      Organisationen der darstellenden Künste (PAOs) müssen ihre künstlerischen Ambitionen angesichts von Reformen des öffentlichen Sektors, die auf kulturellesUnternehmertum, Kommerzialisierung und Vermarktung von Kunst hinauslaufen, adaptieren. Diese Studie betrachtet aus der Perspektive institutioneller Logik Spannungen sowie Reaktionen auf diese veränderten Umfeldanforderungen. Die Studie stützt sich auf eine qualitative Analyse von neun PAOs in den Niederlanden und kommt zu dem Ergebnis, dass die wichtigsten Spannungen, denen PAOs ausgesetzt sind, hauptsächlich aus der Pluralität der Stakeholder und der Identität der einzelnen Organisation resultieren. PAOs verwenden in erster Linie Bewältigungsstrategien der Duldung, Vermeidung und des Kompromisses, die sie gegenüber stärkeren Formen des Widerstands wie eigensinniges Beharren und Manipulation bevorzugen und getrennte Handlungslogiken aufrechterhalten, anstatt auf deren Synthese hinzuarbeiten. Dies führt zu einem dynamischen Prozessmodell, in dem man sowohl einen ‚bösartigen‘ als auch einen ‚tugendhaften‘ Ansatz zum Umgang mit Spannungen identifizieren kann.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0206

  • Kooperationsmodelle für Kunst und Unternehmen

    Silvia Cacciatore, Fabrizio Panozzo

    Research Article
    • Zusammenfassung

      Ziel dieses Artikels ist es, theoretische Profile und empirische Belege zu identifizieren, die in den letzten Jahren die Untersuchung künstlerischer Interventionen in Organisationen inspiriert haben. Auf der Grundlage von 24 Fallstudien, die vom MacLab (Labor für Kunst- und Kulturmanagement) der Universität Ca‘ Foscari in Venedig durchgeführt wurden, und Interviews, die mit Protagonisten, Künstlern und Unternehmen geführt wurden, wurden kunstbasierte Modelle identifiziert, die definieren können, wie die Zusammenarbeit zwischen Kunst und Unternehmen ablaufen könnte. Diese theoretischen Modelle werden mit den Fallstudien verglichen, um Auswirkungen von Kunst und Beziehungsaufbau zur Unternehmenssphäre zu analysieren. Abschließend werden potenzielle Forschungslinien skizziert, um optimale Methoden der Zusammenarbeit zwischen Kunst- und Unternehmenssektor zu definieren.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0207

  • Was gibt es Neues in der Kunstmarketingforschung?

    Christian Holst, Emily M. Myers, Sigrid Bekmeier-Feuerhahn

    Journal Review
    • Zusammenfassung

      The aim of this article is to provide an overview of current studies and contributions from cultural marketing research and, where applicable, to identify topics and approaches that are currently receiving increased attention. For this purpose–analogous to an article published in this journal in 2015 with the same objective (BEKMEIER-FEUERHAHN/ ADAM/OBER-HEILIG 2015)–six relevant academic journals of cul- tural management and the non-profit sector were reviewed (see table 1). Unlike in the 2015 article, the Journal of Cultural Management and Cultural Policy itself was also taken into account as well as the Journal of Arts Management, Law and Society. For the compilation in this con- tribution, articles were selected which relate specifically to marketing issues in the arts sector or have relevance to this field because they deal with problems from the non-profit sector that can be informative for the cultural sector as well. The underlying concept of marketing is broadly defined and includes all measures undertaken to maintain and optimize the external relations of an organization, a project or an artist. Table 1 lists the journals that were taken under review. The review refers to the period April 2020 to July 2021.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0208

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0209

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0210

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2021-0211