Einführung
Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Das zweite Heft der Zeitschrift für Kulturmanagement: Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft / Journal of Cultural Management: Arts, Economics, Policy nimmt sich in vier Artikeln des Verhältnisses von Kulturproduktion, Kulturpolitik und Kulturfinanzierung an. Thomas Heskia analysiert die Nichtneutralität von Geld und versucht so für das Handeln im Kunstfeld eine neue Sensibilisierung im Umgang mit Geldwerten zu erzeugen; Monika Mokre entfaltet eine demokratietheoretische Diskussion zur Kulturpolitik und fragt nach deren Konsequenzen in der Kulturfinanzierung; Tobias J. Knoblich exemplifiziert das Wirkungsgefüge Kulturpolitik/Kulturfinanzierung anhand der Landeskulturpolitik in Thüringen. Lutz Felbick schließlich lenkt den Blick auf die Genese des Begriffs ‚Kulturorchester‘ und weist anhand der Begriffsgeschichte nach, wie nicht alleine die Orchester in Deutschland eine einzigartige Stellung in der Kulturlandschaft erhalten haben, sondern wie sich dadurch bis heute Mittelallokationen in der öffentlichen Kulturfinanzierung manifestieren.
Weiter lesenEditorial
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0202
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Zusammenfassung
Von der Kulturfinanzierung wird oft gefordert, dass sie sich nicht auf die künstlerischen Inhalte niederschlagen darf. Nur so könne die Freiheit der Kunst gewahrt bleiben. Tatsächlich wird von Förderern, Sponsoren und Mäzenen in der Regel behauptet, dass sie objektiv agierten und keinesfalls Einfluss auf künstlerische Inhalte ausübten. Eine solche Verleugnung greift jedoch zu kurz: Finanzierung ist multidirektionale Kommunikation und Geld selbst ein semantisches System. Es transportiert Bedeutung und beeinflusst dadurch stets das Ergebnis kultureller und künstlerischer Produktion. Im Rahmen eines gesellschaftlichen Dreisektorenmodells untersucht der vorliegende Artikel den über das Interaktionsmedium Geld vermittelten Transport von Bedeutungen aus Markt, Staat und Zivilgesellschaft in das gesellschaftliche Teilsystem Kunst.
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0203
Research Article
Zusammenfassung
Der Beitrag fragt, wie sich staatliche Kulturpolitik aus demokratiepolitischer Sicht legitimieren lässt. Diese Frage wird grundsätzlich anhand der bekannten Lincoln-Formel Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk bearbeitet. Demokratische Gleichfreiheit ist nur auf der Grundlage von Solidarität der Bürger/-innen untereinander und mit dem Staat umsetzbar; Kunst und Kultur können zur Schaffung einer solchen Solidarität beitragen, etwa durch die Konstruktion einer nationalen Kultur. In zeitgenössischen Migrationsgesellschaften ist diese spezifische Leistung von Kunst und Kultur allerdings kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren. Auch wird Kunst und Kultur eine Bildungsfunktion zugeschrieben, die auch im politischen Bereich wirksam werden kann und damit „Regierung durch das Volk“ ermöglicht. Schließlich schaffen Kunst und Kultur Räume, in denen unterschiedliche Konzipierungen des Gemeinwohls aufeinandertreffen können, also Vorstellungen dessen, was „Regierung für das Volk“ bedeutet.
Der zweite Teil des Artikels analysiert unterschiedliche Formen der Finanzierung von Kunst und Kultur aus demokratiepolitischer Sicht – Finanzierung durch die öffentliche Hand, Mäzenatentum und Sponsoring, Crowdfunding, Kultur- und Kreativwirtschaft – und konfrontiert auf diese Weise die demokratietheoretischen Überlegungen des ersten Teils mit kulturpolitischer Praxis.
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0204
Research Article
Zusammenfassung
Der Kulturbereich ist ein sehr frei gestaltbares und für die Identität der Kommunen wichtiges Feld. Dennoch scheinen die Spielräume eng, regiert ein starker Haushaltsdruck. Der Beitrag zeigt die Ursachen dessen, diskutiert Reformstaus und Handlungsoptionen, die auch die Rolle der Länder und speziell die Thüringer Situation beleuchten. Er plädiert für ein System, bei dem alle Ebenen von Kulturpolitik besser ineinandergreifen, und setzt sich für konzeptbasiertes Arbeiten ein. Schließlich bietet er einige Thesen zum neuen Landeskulturkonzept Thüringens an.
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0205
Research Article
Zusammenfassung
Für die Sicherstellung einer nachhaltigen Musikpflege werden in Deutschland Mittel durch die öffentlichen Haushalte bereitgestellt. Zur Stabilität des Musiklebens tragen weiterhin tarifliche Absicherungen für die Mitglieder von Sinfonieorchestern bei. In größeren Städten werden die kommunalen Mittel für Musikförderung vor allem für diese Klangkörper eingesetzt, die schwerpunktmäßig die großen Orchesterwerke des 19. Jahrhunderts aufführen. Die existenzielle Absicherung von anderen Kulturschaffenden, die sich z. B. der großen Bandbreite früherer Musikepochen oder der musikalischen Vielfalt des 20./21. Jahrhunderts inklusive des Jazz widmen, spielt in der Kulturpolitik eine untergeordnete Rolle. Ein wichtiger historischer Meilenstein für die Entwicklung dieses kulturpolitischen Profils ist in der Etablierung des deutschen ‚Kulturorchestersystems‘ zu suchen, welches seit 1938 kontinuierlich ausgebaut wurde.
In diesem Beitrag wird die Begriffsgeschichte des ‚Kulturorchesters‘ skizziert. Dieser Abgrenzungsbegriff wurde während der Amtszeit des Präsidenten der Reichsmusikkammer, Peter Raabe, zum rechtlichen Terminus erhoben. Der Ausdruck impliziert den damaligen Kulturbegriff, insbesondere die musikideologischen Anschauungen Raabes. Angesichts dieses historischen Befundes kommt die Studie zu dem Ergebnis, der Begriff des ‚Kulturorchesters‘ sei nicht mehr tragbar. Die Analyse führt zwangsläufig auch zu der Fragestellung, warum nach 1945 eine grundsätzliche Kurskorrektur in der Verteilung öffentlicher Mittel zugunsten der Förderung von musikalischer Vielfalt ausblieb.
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0206
Conference Review
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0207
Conference Review
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0208
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Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0209
Conference Review
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0210
Book Review
Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0211
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Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0212
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Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0213
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Zeitschrift für Kulturmanagement 2015 (2)
http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0213
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http://dx.doi.org/10.14361/zkmm-2015-0213
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