2011
Kulturmanagement und Kulturpolitik

Sigrid Bekmeier-Feuerhahn / Steffen Höhne / Rolf Keller / Birgit Mandel / Martin Tröndle / Karen van den Berg / Tasos Zembylas (Hg.)

404 Seiten

ISBN 978-3-8376-1963-8

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33,80 €

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Einführung
Kulturmanagement und Kulturpolitik

Schwerpunktthema des aktuellen Jahrbuches für Kulturmanagement ist das mitunter spannungsreiche Beziehungsgeflecht von Kulturpolitik und Kulturmanagement, das Thema der Jahrestagung 2011 des Fachverbandes in Basel war. Aus der Perspektive des Kulturmanagements wird Kulturpolitik zumeist als Instanz verstanden, die inhaltliche Ziele formuliert, Rahmen definiert, Ressourcen bereitstellt und Antworten darauf zu finden hat, was auf dem Gebiet der Kultur für die Gesellschaft erreicht werden soll.

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Inhalt
  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    • Zusammenfassung

      Kunst ist kein Change Agent, wie von den Vertretern der Kultur so oft zu Legitimationszwecken behauptet. Kunst ist ein Raum des Unbestimmbaren, der Ungebundenheit, in der ziellose Reflexion möglich ist. Doch der wachsende Einfluss von Politik und – als deren Instrument – Kulturmanagement hat zu einer immer stärkeren Anbindung von Kunst an politische Aufgaben geführt. Diese modische Funktionalisierung strukturiert über grosse Strecken die künstlerische Produktion; die Ausrichtung an öffentlicher Förderung wird zu einer Quasi-Norm, die das System verfestigt. Der Preis sind ein rapide wachsender Subventionsbedarf bei sinkendem Publikumsinteresse sowie ein Verlust an ästhetischer Offenheit. Kulturmanagement könnte hier Gegensteuer geben, so es denn sich von der Norm abwendet und tatsächliches kulturelles Unternehmertum an der Schnittstelle von Innovation und Nachfrage lehren würde. Nur bleibt es bei der Möglichkeitsform.

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.13

    • Zusammenfassung

      In dem Artikel wird das Verhältnis von Kulturpolitik und Kulturmanagement analysiert und die These aufgestellt, dass Kulturmanagement implizit maßgeblich dazu beiträgt, Kulturpolitik mitzugestalten, v.a. deswegen, weil Kulturpolitik in Deutschland kaum verbindliche Ziele vorgibt. Vorgeschlagen wird, diesen Einfluss transparent zu machen und Kulturmanagement offensiv als einen zentralen, professionellen kulturpolitischen Akteur in Cultural Governance Prozessen zu positionieren im Sinne einer an Zielen und Konzepten basierten Kulturpolitik.

      Der Artikel liefert einen Überblick zu Strukturen und Förderprinzipien öffentlicher Kulturpolitik in Deutschland ebenso wie zu den wesentlichen Handlungsfeldern des Kulturmanagements in öffentlichen, gemeinnützigen und privaten Kulturbetrieben, in Interessensorganisationen und in der öffentlichen Kulturverwaltung. Abschließend benennt er wesentliche Probleme der kulturpolitischen Steuerung in Deutschland und entwickelt Handlungsmöglichkeiten für ein Kulturmanagement, das sich als Moderator kulturpolitischer Interessenskonflikte und Initiator einer transparenteren, konzeptbasierten Kulturpolitik versteht.

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.23

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.41

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.53

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.69

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.81

    • Zusammenfassung

      Kulturmanager/-innen erfahren heute den Anspruch, eine professionelle Haltung und ein professionelles Ansehen (‚standing‘) zu gewinnen, als eine Selbstverständlichkeit ihres Berufsbilds. Bei diesem Stand der Dinge verspricht der Versuch, Kulturmanagement in einem professionalisierungstheoretischen Rahmen zu beschreiben, interessante Aufschlüsse über die Natur von Kulturmanagement. Und unter dieser Prämisse stehen die folgenden Überlegungen. Sie liefern Gründe für eine affirmative Antwort auf die Ausgangsfrage: Kulturmanagement benötigt eine genuin kulturwissenschaftliche (im Unterschied z. B. zu einer ethologischen oder philosophischen) Kulturtheorie (Abschnitt 2) und zudem eine normativ gehaltvolle, nicht bloß deskriptive organisationssoziologische Professionalisierungstheorie.

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.95

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.117

    • Zusammenfassung

      Der Beitrag thematisiert die Art der rechtlichen Ausgestaltung der öffentlichen Kulturförderung in den deutschsprachigen Ländern, nämlich durch Kulturförderungsgesetze (in Österreich und in der Schweiz) oder durch rechtsförmliche Satzungen und Richtlinien (vorwiegender Usus in Deutschland). Die Diskussion entfaltet sich entlang zwei Grundfragen: a) Wie können die Ziele der Kulturförderungspolitik effektiver umgesetzt werden bzw. kann eine umfassende Richtlinie dasselbe leisten wie ein Gesetz? b) Welche rechtspolitischen Überlegungen und Absichten werden verfolgt, wenn der Staat einen Bereich wie die Kulturförderung per Gesetz oder mittels Erlassen regelt?

      Gesetze implizieren einen Gesetzesauftrag. Das bedeutet eine stärkere Verankerung der öffentlichen Kulturförderung im Gesamtgefüge des Staates oder der einzelnen Länder bzw. Kantonen. Allerdings ist die Kritik einer Verrechtlichung solange relevant, bis es nachweisbar ist, dass Kulturförderungsgesetze einen politischen und administrativen Mehrwert erbringen. Vier Anforderungen werden hierbei genannt. Einschlägige Gesetze müssen: 1) elementare Kriterien von „Good Governance“ erfüllen, 2) die Machtasymmetrie zwischen Kulturbehörden und den AdressatInnen durch neue Formen von „Cultural Governance“ verringern, 3) die Verfahrensstandards stärken und 4) ein Monitoring für die Allokationspolitik vorsehen.

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.129

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.149

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.161

  • Research Article

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.181

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.201

    • Zusammenfassung

      Die Förderung der Kreativwirtschaft ist das neue Mantra der lokalen/regionalen Wirtschaftspolitik nicht nur in Deutschland. Mit bewusstem oder unbewusstem Bezug zu Richard Floridas Thesen der ’creative class’ werden allerorten Hoffnungen geweckt, bei hinreichender Förderung der Kreativwirtschaft stelle sich wenigstens mittelfristig eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung von Stadt und Region ein.

      Der Beitrag betont den mangelnden Realitätsgehalt solcher Erwartungen und möchte lokale Wirtschaftsförderer davor warnen, wie die Lemminge einer vermeintlich erfolgreichen und überall anwendbaren Strategie zu folgen. Hier droht sich Geschichte zu wiederholen: Ähnliches passierte in den letzten Jahrzehnten mit den Konzepten ‚Hightech-Region’ und ‚Cluster’. Im Beitrag wird erläutert, dass und warum kreative Regionen nicht politisch geplant werden können. Zu den zentralen Argumenten zählt der postulierte, aber empirisch kaum belegte Kausalnexus zwischen einer signifikanten Kreativwirtschaft und ökonomischer Prosperität, die oft fehlende Akzeptanz von Kreativwirtschaftspolitiken unter den so genannten ‚Bohemiens‘ sowie die (zu) geringe räumliche Mobilität der Kreativen.

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.221

    • Zusammenfassung

      Kreativität als Standortfaktor spielt in vielen Städten eine zentrale Rolle – insbesondere geht hier darum, kreativwirtschaftliche Aktivitäten zu entwickeln oder anzuziehen.

      Der Artikel setzt diese Bemühungen in eine historische Perspektive, die Diskurse zur Kreativwirtschaft mit älteren Diskursen zur Kunst in Beziehung setzt. Er setzt sich infolge kritisch mit dem Konzept von Kreativität als Standortfaktor auseinander: Sind Städte tatsächlich Unternehmen, die miteinander in Konkurrenz treten? Sind Städte nicht vielmehr Lebens- und Beziehungsräume, die im Sinne der Bevölkerung politisch gestaltet werden sollten? Und sind die Kreativwirtschaft und die wissensbasierte Ökonomie tatsächlich in jedem Fall das geeignete Mittel zu diesem Zweck?

      Um dies zu beurteilen, ist es jedenfalls nötig, konkrete politische Zielsetzungen zu entwickeln und sich im Anschluss daran zu fragen, welchen Beitrag die Kreativwirtschaft zu diesen leisten kann, statt von vorneherein davon auszugehen, dass sich hier ein Königsweg für nachhaltige Stadtpolitik bietet.

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.243

    • Zusammenfassung

      Die Entstehung von sogenannten „Creative Quarter“ ist in den angelsächsischen Ländern ein auffälliges Phänomen der neueren Stadtentwicklung. Gemeint sind damit Nachbarschaften, die einst vor allem eine wichtige Bedeutung im (fordistischen) Industriezeitalter hatten, die dann durch die Deindustralisierung zu sozialen Brennpunkten wurden und heute als neuer Ort der „Creative Class“ wieder attraktiv sind. Inzwischen bemüht sich auch die Stadtplanung, diese Prozesse zu initiieren oder zu unterstützen. Kann man aber überhaupt Kreativität räumlich so planen, dass eine Nachbarschaft davon auch sozial profitiert? In diesem Beitrag soll anhand von drei Beispielen aus Birmingham, Belfast und Dublin der Frage nachgegangen werden, in welcher Weise sich dort „Creative Quarter“ entwickelt haben und welche Rolle dabei die Stadtplanung eingenommen hat. Dabei wird aufgezeigt, dass es sich bei den kreativen Stadtteilen um ein vielschichtiges und teilweise widersprüchliches gesellschaftliches Phänomen handelt, dass nur im Kontext einer veränderten Stadtpolitik verstanden werden kann.

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.265

  • Kreativität, Organisation und Management

    Nancy Richter, Matthias Maier

    Research Article

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.285

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.307

  • Essay

    Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.335

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.351

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.359

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.361

  • Jahrbuch Kulturmanagement 2011

    http://dx.doi.org/10.14361/transcript.9783839419632.365