Research Article

Transparente (Unterstützungs-)Strukturen: Über Sichtbarkeit und soziale Reproduktion in sozial engagierter Kunst

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Zusammenfassung

Auf der Grundlage der materialistischen feministischen Theorie wird in diesem Artikel die Arbeit „Recleaning the Rietveld Pavilion“ (2017) von Alina Lupu und deren Beziehung zu Job Koelewijns „Cleaning of the Rietveld Pavilion“ (1992) und anderen wichtigen Vorläufern diskutiert. Indem ich die Art und Weise betrachte, wie Reinigungs- und Servicearbeiten in den Projekten artikuliert werden, und wie die Menschen, die an deren Umsetzung beteiligt sind, in den Blick genommen werden, argumentiere ich, dass im Kontext sozial engagierter Kunst eine kritische Analyse der Sichtbarkeit dieser Tätigkeiten stattfindet. Die Argumentation konzentriert sich auf Kunst als Ort geschlechtsspezifischer Arbeit und auf die Subjektivitäten sowie die Formen (sozialer) Arbeit, die sie hervorbringt. Darüber hinaus wird das Regime der Hyper-Sichtbarkeit zeitgenössischer Kunst in Kontrast gesetzt zur Unsichtbarkeit dieser haushaltsnahen Dienstleistungen, die wesentlich aber nicht ausschließlich mit der Instandhaltung und Pflege befasst sind und so zur Reproduktion eines nicht nachhaltigen Systems von Arbeitsbeziehungen beitragen, das auf (Selbst-)Ausbeutung, Reputation und finanzieller Abhängigkeit beruht.

Schlagworte

2023 (1)
Sozial Engagierte Kunst in einer Neuen Weltordnung

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