2020 (2)
Museum - Politik - Management

Constance DeVereaux / Steffen Höhne / Martin Tröndle / Zahava D. Doering (Hg.)

264 Seiten

ISBN 978-3-8376-4958-1

transcript

44,99€

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Einführung
Museum - Politik - Management

Angesichts der weltweiten Pandemie, dem ökologischen Wandel und rassistisch motivierter Gewaltverbrechen, liefern die Beiträge in diesem Heft zeitgemäße Antworten und Forschungsergebnisse zum Museumsmanagement, Sammlungs- und Archivierungspraktiken, kuratorischen Ansätzen und kulturpolitischen Instrumenten, die bestehende Museumsinfrastrukturen weiterentwickeln. Was ist eine „dekolonisierte“ Sammlung? Welchen Einfluss hat dies auf Ausstellungskonzepte und öffentliche Programme? Wie können Museen zu einer zukünftigen, vielschichten kollektiven Erinnerung beitragen und was bedeutet das für Museumsbesucherinnen und -besucher? Welche Rolle spielen „digitale Museen“ in diesem Zusammenhang? Und wie muss die Kulturpolitik auf solche neuen Ansätze reagieren? Aus internationaler Perspektive diskutiert dieses Heft, was Museen des 21. Jahrhunderts ausmacht.

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Inhalt
  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0201

  • Voices from the Field

    Various contributors

    Editorial

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0202

    • Zusammenfassung

      Die doppelte Krise aus Pandemie und systemischem Rassismus in den Vereinigten Staaten haben eine notwendige und überfällige Gelegenheit zur Reflexion, Anpassung und Veränderung im kulturellen Bereich eröffnet. Dieser Artikel präsentiert vorläufige Ergebnisse einer Studie über kulturell aktive Amerikaner und Amerikanerinnen. Was erwarten Individuen und Gruppen jetzt und in Zukunft von Kulturorganisationen und was erwarten die Kulturorganisationen von ihren Besucherinnen und Besuchern. Die von mehr als 650 Organisationen verteilte Umfrage führte zu einer noch nie dagewesen-en Beteiligung von mehr als 120.000 Befragten im gesamten Kunst- und Kulturbereich. Die Ergebnisse werden sowohl für eine gewichtete Gesamtstichprobe als auch nach separaten Kategorien für Schwarze oder afroamerikanische Befragte sowie hispanische oder lateinamerikanische Befragte, die in den Kunst- und Kulturorganisationen in den Vereinigten Staaten besonders unterrepräsentiert sind, ausgewertet.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0203

    • Zusammenfassung

      Anhand einer Sammlung kultureller Artefakte, die im Iziko South African Museum zuvor als Natal Nguni und Zulu klassifiziert wurden, untersucht der Forschungsartikel, welche Möglichkeiten digitale Räume bieten, während der Kolonialzeit gesammelte Objekte auf neue Weise zu dokumentieren und zu verwalten. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf den hochgradig konstruierten Charakter von Museumsdokumentationssystemen und die Art und Weise gelenkt, wie normalisierte koloniale Praktiken der Wissensproduktion oft in digitalen Versionen von Museen repliziert werden. Auf der Grundlage von Daten aus Workshops und Interviews aus den Jahren 2016 – 2019, die mit Vertretern und Vertreterinnen von sich selbst als Zulu identifizierenden Gruppen stattgefunden haben, wird überlegt, wie alternative Kategorien, Klassifikationen und Informationsstrukturen eingesetzt werden könnten, um die Art und Weise zu verändern, wie Museen Wissen über Menschen und Kulturen konstruieren. In Verbindung mit einer rigoroseren Rückführungs- und Einstellungspolitik ist das Überdenken von Museumsdokumentationssystemen ein wichtiger Schritt zur Dekolonisierung von Institutionen.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0204

  • Kuratorische Praktiken des 'Globalen': Auf dem Weg zu einer dekolonialen Wende in Museen in Berlin und Hamburg?

    Lisa Gaupp, Anna Abramjan, Frida Mervecan Akinay, Katharina Hilgert, Anna Catharina Mulder, Rebecca Schmidt, Viviane Schnitzler, Ole Thurich, Lucas Tiemon, Swantje Wurl, Mira Zimmermann

    “Best Research Article” Award 2020
    Research Article
    • Zusammenfassung

      Wer definiert den Kanon zeitgenössischer ‚globaler Künste‘? Diese empirische Mixed-Methods-Studie untersucht, wie verschiedene Konzepte des ‚Globalen’ in so genannten ‚globalen‘ visuellen Künsten in zwei deutschen Ausstellungshäusern kuratiert werden. Dekoloniale Ästhetiken, postkoloniales Denken und die Provenienz von Museumsobjekten haben Museen in Deutschland in einer Debatte über ihre Eurozentristischen Perspektiven, ihre Situiertheit, die Unterscheidung zwischen Kunst und Objekt und die Reproduktion kolonialen Denkens und Dominanzmustern herausgefordert, ihre Legitimität zu beweisen. Obwohl eine kritische Wende in aktuellen kuratorischen Praktiken sichtbar ist, bleibt unklar, ob dieser Wandel das Ergebnis von Dekolonialisierungsbestrebungen der Kunstorganisationen selbst darstellt. Darauf bezogen werden die Möglichkeiten, Einschränkungen und Anwendungen von akademischen Konzepten wie „anti-rassistische“ oder „postkoloniale Kuration“ diskutiert. Diese Studie belegt sowohl Ansätze einer dekolonialen Wende in der weitgehend Weißen kuratorischen Praxis als auch die Notwendigkeit zu weiteren Wandlungsprozessen in diesem Zusammenhang.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0205

    • Zusammenfassung

      Die Herausforderung der Dekolonisierung in der gegenwärtigen Welt ist selten aus einer Managementperspektive thematisiert worden, Kulturmanagement als Agent für die Dekolonisierung von Museen wurde im Allgemeinen vernachlässigt. Dieser Beitrag bietet eine Ex-post-Insider-Reflexion eines Dekolonialisierungsprozesses, den das Belgische Königliche Museum für Zentralafrika (RMCA) durchlief. Mit einer Analyse, wie der spezifische institutionelle Charakter von Museen Wandel und Transformation erschwert, ergänzt der Beitrag die vorhandene die Entkolonialisierungsforschung im Hinblick auf Museen um eine Kulturmanagementperspektive. Der Artikel unterbreitet vier Vorschläge, um Strategien zur Dekolonisierung von Museen auf allen Management-Ebenen umzusetzen und trägt so zu einem Verständnis von Dekolonisierung als umfassender Transformationsprozess und Veränderungsprojekt bei.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0206

    • Zusammenfassung

      Mit den Konzepten des „Isomorphismus“ auf der einen und dem Umgang mit „Informationsasymmetrien“ auf der anderen Seite geht diese Studie der Frage nach, weshalb trotz aller positiver Rückmeldungen die Museen sich bei der Bewerbung um das Museumsgütesiegel des Museumsverbandes von Niedersachsen und Bremen e. V. bislang zurückhaltend verhalten. Innerhalb der 15 Jahre seit Einrichtung des Angebotes haben gerade mal 13 % der Museen in dem Einzugsgebiet das Verfahren erfolgreich abgeschlossen. Mithilfe von Interviews wurden Vor- und Nachteile, Motivation und Barrieren sowie praktische Erfahrungen mit dem Bewerbungsprozess bei den Verantwortlichen von 17 Museen abgefragt und hinsichtlich der Fragestellung systematisiert.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0207

    • Zusammenfassung

      Im März 2020 brach COVID-19 auf US-amerikanische Museen herein und entlarvte deren finanzielle und administrative Fragilität und problematische Praktiken im Museums-management: Die Entlassung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, Auflösung ganzer Abteilungen, resultierte in einer unverhältnismäßig starken Beeinträchtigung des Publi-kums und Schwarzer Angesteller – ein letztlich regressiver Schritt in einem Bereich, der sich in Richtung einer dekolonialisierten und publikumsorientierten Praxis bewegte. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass Museen einen langfristigen Paradigmenwechsel vollziehen, von ‚über etwas zu sein‘ zu ‚für jemanden da zu sein‘ (WEIL 1999). Die Reaktionen auf COVID-19 deuten darauf hin, dass dieser Wandel noch nicht in die ‚Tiefenstrukturen‘ des Museumsmanagements eingedrungen ist. Dieser Artikel erkennt
      eine museale ‚Paradigmenkrise‘, in der alte und neue Systeme nebeneinander exis-tieren und miteinander in Konflikt stehen. Er argumentiert, dass Museen ihre Manage-mentstrategien vernachlässigt haben und schlägt das ‚Four Frames‘-Konzept von Bol-man und Deal vor, um ein Management-Toolkit zu entwickeln. Schließlich werden die Prioritäten identifiziert, die für das neue Paradigma benötigt werden: ethnische und kulturelle Gleichheit und Vielfalt, Lohngerechtigkeit, intelligentere Arbeitspraktiken und Sorge für Gemeinschaft.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0208

    • Zusammenfassung

      Die Corona-Pandemie hat die Verwundbarkeit des Museumssektors in der ganzen Welt offenbart. Eine Fülle von Berichten und Webinaren professioneller und zivilgesellschaftlicher Organisationen zeigt, wie schwerwiegend die Herausforderungen sind, denen sich Museen weltweit gegenübersehen. New York, London oder Paris sind dabei nicht mehr diskursbestimmend. Systemische Diskriminierung und die Ignorierung der Klima-Krise stehen mehr und mehr im Vordergrund, und ein radikales Umdenken über das Museum als Institution und seine Kontexte ist notwendig. So sehr Sammlungen für Museen zentral bleiben werden, so sehr werden Fragen von Provenienz und Nachhaltigkeit ihre neuen Normalitäten und Modalitäten bestimmen. Dieser Essay entstand in Zeiten des Lockdowns in Indien und ist eine autoethnographische Betrachtung über die Zukunft des Kulturerbes nach mehr als vier Jahrzehnten Kooperation mit Museen auf allen Kontinenten.

    Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0209

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0210

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0211

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0212

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0213

  • Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik

    doi 10.14361/zkmm-2020-0214