Essay

Die immaterielle Seite greifbarer Objekte: Marimba-Bau von Bagamoyo bis Deutschland

Zusammenfassung

Die kastenförmige, pentatonische Marimba, die Graham Hyslop einst ‚Kizaramo Marimba‘ nannte und die entlang der Küste Tansanias zu finden ist, ist ein gutes Beispiel für ein lebendiges Erbe in der afrikanischen Xylophon-Landschaft. Auf den ersten Blick mag es unspektakulär erscheinen, aber wenn man es bei der Herstellung oder in Aktion sieht oder seine Geschichte und Entwicklung nachverfolgt, erfährt man eine Dimension, in der das Nicht-greifbare und das Greifbare miteinander verschmelzen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Veränderungen, die in den letzten 60 Jahren an diesem Instrument vorgenommen wurden, sind Ausdruck des Bedürfnisses der Menschen nach Kontinuität einerseits und ihrer Offenheit für Innovationen, die auf neue Situationen und die Verfügbarkeit von Materialien achten, andererseits. Wie gezeigt wird, erzeugen Musikinstrumente nicht nur Töne, sondern haben – wie es für von Menschenhand geschaffene Objekte üblich ist – auch Biografien und Geschichten zu erzählen.

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