Essay

Kulturmanagement und Kulturwandel. Ein Plädoyer für das Denken in wachsenden Ringen
Ein Plädoyer für das Denken in wachsenden Ringen

Zusammenfassung

Kultur ist zum Hype geworden. Der Begriff ist heute so positiv besetzt, dass die Werbung inzwischen Produkte aller Lebensbereiche mit dem Attribut aufpeppt: Fahrkultur, Wohnkultur, Trinkkultur. Landauf landab eine unüberblickbare Fülle von kulturellen Angeboten. Kultureller Reichtum ist wunderbar; doch wie jede Inflation birgt auch diese Gefahren für das System selbst in sich: überhitzt sich die Kulturkonjunktur, schlägt Überfluss in Überdruss um, ist der Kollaps nicht fern.

Wir wissen inzwischen, dass globale Phänomene wie der Klimawandel, die Migrationsfolgen, der vielbeschworene Clash of Civilizations nicht mit technologischen Mitteln allein lösbar sind. Was es vielmehr braucht, ist eine Veränderung der Einstellungen. Einstellungen sind kulturelle Prägungen. Somit muss sich die gelebte Kultur verändern, es braucht einen „Kulturwandel“.

Kultur sei alles, was geistigen Fortschritt der Menschheit bringe, definierte Albert Schweitzer. Diesen Fortschritt brauchen wir, wenn die globalen Probleme angegangen werden sollen, und nicht noch mehr substanzarme Eventitis. Folglich brauchen wir ein Kulturmanagement, das diesen Kulturwandel unterstützt.

Der Beitrag will aufzeigen, welche Haltungen dafür zu entwickeln wären. Er plädiert dafür, eine zentrale Funktion von Kulturmanagement darin zu sehen, zu dieser ethischen Stärkung der Kultur beizutragen – in Lehre, Forschung oder Praxis.

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