Research Article

Immaterielles Kulturerbe, nachhaltige Entwicklung und die verbindende Rolle der Musik

Zusammenfassung

Mit Ratifizierung des UNESCO Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes in 2003 kam ganze drei Jahrzehnte nach der Weltkultur- und Naturerbe-Konvention von 1972 ein weiterer Begriff von kulturellem Erbe ins Spiel, das auf Augenhöhe zur materiellen Vorstellung von Kulturerbe der älteren Konvention Stand halten konnte. Dies führte zunächst zu einer Polarisierung von zwei als gegensätzlich behandelten Begriffen von kulturellem Erbe. Nunmehr in ihrem 20. Jahr und bereits auf eine vielfältige und inspirierende Debatte zurückblickend, weitet sich mit dieser neueren Konvention das Verständnis von Kulturerbe, indem das Wechselspiel von Materialität und von Immaterialität eine immer größere Bedeutung beigemessen wird. Anhand von Musik, deren intellektuellen Vorstellungen, das Wissens, das ihren performativen Praktiken zugrunde liegt und anhand der künstlerisch-musikalischen Praxis selbst, wird in diesem Beitrag argumentiert, dass es am Ende eine einzige Auffassung von Kulturerbe gibt, die wie von kaum einer anderen Ausdrucksform von Musik in ihrer historischen wie gegenwärtigen Praxis, sowohl im Lokalen wie im Globalen, veranschaulicht wird.

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