Research Article
Das Publikum der privaten und öffentlichen Theater
Soziale Merkmale, Interessenprofile und Formen kultureller Partizipation
Zusammenfassung
Privattheater nehmen in der öffentlichen Kulturdebatte eine marginale Stellung ein, sie weisen jedoch größere Besucherzahlen auf als die öffentlichen (Sprech-)Theater. Auf der Basis von Besucher– und Bevölkerungsumfragen wird untersucht, wie sich die Besucher privater und öffentlicher Theater in ihren sozialen Merkmalen, Interessen und kulturellen Praktiken unterscheiden. Dabei zeigt sich, dass sich partiell die Besucherkreise überschneiden und die Unterschiede in vielen Bereichen eher graduell als grundsätzlich sind. Besucher von Privattheatern sind etwas älter als die Besucher von öffentlichen Theatern, verfügen über eine etwas schlechtere Bildung, und sind etwas weniger an Fragen der Hochkultur interessiert und engagiert. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist das Theaterpublikum als Ganzes überaltert. Inwieweit sich der Anteil der Privattheater am Theaterbesuch insgesamt längerfristig verändert hat, ist ungeklärt. Empirische Indizien sprechen dafür, dass sich eine ähnliche Neustrukturierung der Altersbeziehung ereignet haben könnte wie bei den Besuchern öffentlicher Theater: von einer Überrepräsentation der Jüngeren hin zu einer Überrepräsentation der Älteren.
Schlagworte
2019 (2)
Theater – Politik – Management
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