Essay

Engagement des Publikums als Praxis: Vom Außergewöhnlichen zum Alltäglichen

Zusammenfassung

Dieser Essay stellt die konventionelle Sichtweise von Publikumsengagement in Kunst und Kultur in Frage und argumentiert, dass es sich dabei eher um gewohnheitsmäßige, alltägliche Prozesse handelt als um außergewöhnliche Momente. Aktuelle Ansätze zur Erforschung von Publikumsbeteiligung konzentrieren sich zu sehr auf einmalige Ereignisse und übersehen breitere Kontexte und langfristige gewohnheitsmäßige Praktiken. Aus der Sicht der Praxis zeigt sich das Engagement des Publikums als vernetzte, routinierte Prozesse innerhalb von Organisationen. Eine Veränderung des Engagements erfordert systemische Veränderungen, die die Stabilität und Sozialität von Praktiken anerkennen. Traditionelle Methoden der Publikumsforschung und -bildung müssen sich zu qualitativen Analysen entwickeln. Die Kulturpolitik sollte sinnvollem Engagement Vorrang vor oberflächlichen Metriken einräumen, das Kulturmanagement muss sich um echtes Engagement bemühen und dabei verschiedene organisatorische Praktiken anerkennen. Der Essay ist ein Aufruf, die alltäglichen, wenig beachteten sozialen Interaktionen als Grundlage von Publikumsengagement zu würdigen.

Schlagworte

2024 (1)
Kritische Aspekte von Kunstengagement versus Nicht-Besucher

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