Editorial

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Der ›Call for Papers‹ zum Thema ›Evaluation‹ führte zur Einreichung vieler und vielfältiger Manuskripte; so widmete sich bereits der vorige Band 17/1 mit einem Schwerpunkt dem Thema. Aufgrund des Interesses legen wir nun einen zweiten Band vor, der an dem letzten Band anknüpft und das Themenfeld ›Evaluation‹ methodisch und thematisch weiter exemplifiziert:

Nachdem Zembylas in Heft 17/1 wissenschaftskritisch der kulturpolitisch motivierten Evaluation von Kulturorganisationen analysierte, untersucht Bekmeier-Feuerhahn et al. im vorliegenden Band methodenkritisch den Einfluss sozialer Erwünschtheit bei Publikumsbefragungen.

Arbeitete Labaronne im vorigen Heft mit Hilfe einer synthetisierenden Literaturauswertung die Paradigmen des Evaluationsdiskurses im Zeitverlauf heraus, tritt Azevedo mit dem Versuch eines Paradigmenwechsels an, um mithilfe eines neuen Paradigmas die ‚positiven‘ soziale Effekte der Kulturarbeit in Evaluationsmodelle einfließen zu lassen.

Betzler, Svenson und Bettag stellten je in einem Beitrag in Heft 17/1 unterschiedliche Ansätze zur Evaluation von Theatern vor, Schmidt schließt daran in dem vorliegen Heft mit seinem Modell für eine qualitative
Evaluierung von Theatern an.

Zwar lassen sich die Beiträge nicht komplettierend lesen, jedoch zeigen sie die methodische Vielfältigkeit des Themas Evaluation auf und öffnen ein breites Diskursfeld. Dass dieses deutlich umfassender und methodisch anspruchsvoller ist, als uns die ‚how-to-Literatur‘ glauben macht, zeigen auch die weiteren Essays und Fallbespiele.

Die Herausforderung insbesondere die Wirkung ästhetischer, pädagogischer und sozialer Faktoren in Kulturarbeit und Kulturpolitik abzubilden wird aller Voraussicht nach auch weiterhin die Forschung beschäftigen, die Zeitschrift für Kulturmanagement begleitet diesen Diskurs in all seinen Facetten weiter.

 

Steffen Höhne
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar

Martin Tröndle
Zeppelin-Universität Friedrichshafen